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    Entwurf: Leonardo!

    22.11.2002 - HB-PR-Agentur

    Spektakuläres Brückenprojekt in Norwegen Viele Brücken aus Holz sind in den letzten Jahren in Nordeuropa entstanden. Aber kaum ein Brückenprojekt hat so viel Aufsehen erregt wie die neue Fußgängerbrücke über die Europastraße 18 in der Gemeinde Ås in Südnorwegen! Das ist nur natürlich, denn entworfen wurde diese Brücke eigentlich von Leonardo da Vinci– allerdings schon vor rund 500 Jahren!

    Als Universaltalent, Künstler und Erfinder schreckte Leonardo da Vinci vor keiner Aufgabe zurück. Nicht einmal davor, eine große Brücke über den Bosporus zu bauen! Allerdings entwarf Leonardo diese Brücke im Jahr 1502 als Steinkonstruktion, die die damals tollkühne Spannweite von 250 Metern aufweisen sollte.

    Der türkische Sultan Bajazet II lehnte den Bau dieser Brücke über das Goldene Horn ab. Es sei unmöglich, so ein Bauwerk zu errichten - und so blieben die kühnen Entwürfe nur Skizzen! Bis 500 Jahre danach die norwegische Königin Sonja die Leonardo-Brücke mit ihren charakterischen Trag-und Stütz-Bögen einweihte!

    Vater des Gedankens, einen so alten Entwurf auf heute zu übersetzen, ist der norwegische Künstler Vebjørn Sand, der auf einer Ausstellung in Stockholm eine Leonardo-Skizze gesehen hatte, deren Eindruck ihn nie wieder losließ. Er sprach mit der Straßenbauverwaltung – und gemeinsam trug man diese Idee in das Haus Moelven, wo man mit kühnen Leimholz-Konstruktionen wie bei der Olympiahalle in Hamar und bei dem Empfangsgebäude des Osloer Flugplatzes Gardermoen schon an technische Herausforderungen gewöhnt war. Dort ging man den entscheidenden Schritt weiter: Für die Straßenbauverwaltung der norwegischen Region Akershus entstand so die kleinere Version der Leonardo-Brücke. Aus Holz – Leonardo hatte noch in Stein gedacht. Und mit einer Spannweite von 45 Metern, wo Leonardo noch das Fünffache wollte!
    Die Leonardo-Brücke ist zu einer echten Landmarke geworden: drei stabile Bogen aus verleimten Hölzern überspannen die Straße, stützen sich gegenseitig und tragen die Fahrbahn. Für die Leimholz-Spezialisten von Moelven war das keine alltägliche Aufgabe, sondern eine Herausforderung, die kreatives Denken und Kommunizieren zwischen Architekten und Statikern nötig machte.
    Der weltweit bekannte Holzspezialist Moelven ist an diesem Projekt übrigens nicht nur mit der Holzkonstruktion beteiligt. Die Holzbrücke ist auch mit einem neuen umweltfreundlichen Imprägniermittel geschützt, das von der Jotungruppe und Moelven Wood gemeinsam entwickelt wurde.


    Details zur „Leonardo“-Brücke in Norwegen

    Auftraggeber: Straßenbauverwaltung Akershus, Norwegen.
    Initiator: Vebjörn Sand, Künstler
    Architekt: Selberg Arkitektkontor, AS
    Statische Berechnung: Moelven Limtre AS
    Baujahr 2001
    Länge : 110 m
    Breite: 3 m
    Spannweite45 m
    Baukosten: 15 Mio NOK
    Material: Norwegische Fichte
    Der nordische Industriefonds hat in den vergangenen Jahren unter Anderem ein Forschungsprojekt „Holzbrücken“ gefördert, in das über 30 Brückenbauprojekte aus Holz eingingen, die untersucht und dokumentiert wurden.
    Autor:
    Nordic Timber Council
    Ansprechpartner:
    Senior Advisor Jan Hagstedt
    Straße:
    Drottning Kristinas väg 71
    Ort:
    SE-114 Stockholm /Schweden
    E-Mail:
    jan@ntc.se
    Internet:
    www.nordictimber.org

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